Der RegioSprinter wurde 1995 vorgestellt. Das Fahrzeug beruht auf den Rahmenvorgaben des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Aus diesen Vorgaben erarbeitete die Dürener Kreisnbahn (heute Rurtalbahn) ein Lastenheft. Gesucht war ein Fahrzeug für nichtelektrifizierte Nebenstrecken bei etwa 50 Kilometer Streckenlänge und geringe bis mittlere Verkehrsströme, weiterhin sollte ein gewissen Kostenrahmen einhalten werden. Diese und weitere Daten waren Grund warum man sich für ein neuartiges Konzept entschied. Es wurden hierfür unter anderem Teile aus der Bus- und Straßenbahnproduktion verwendet. Vorteile hierbei sind die geringeren Beschaffungs- und Wartungskosten. Der dreiteilige Wagenkastenrohbau ist als selbsttragende Aluminiumkonstruktion, der Fahrzeugkopf in glasfaserverstärkter Kunststoff-Bauweise (Sandwich) ausgeführt. Das Dach ist in Aluminium-Sandwichbauweise gefertigt.
Auf Grund der Längssteifigkeit von nur 600 kN (1.500 kN wären benötigt) waren die Fahrzeuge zunächst nur mit Ausnahmegenehmigung unterwegs. Nach dem von der Technischen Universität Hannover der Nachweis erbracht worden ist, dass die Fahrzeuge sowohl Fahrgästen als auch Fahrpersonal die gleiche Sicherheit als „normale“ Fahrzeuge bieten, dürfen die Fahrzeuge seit Oktober 1996 uneingeschränkt und ohne Sondergenehmigung auf EBO-Gleisen verkehren. Für den BOStrab-Betrieb benötigen die Fahrzeuge allerdings eine Sondergenehmigung, Grund hierfür ist u.a. die größere Fahrzeugbreite von 2,97 m.
In jeweils einem Wagenteil befindet sich an den Türen eine ausfahrbare Rampe, welche auch mobilitätseingeschränkten Fahrgästen einen problemlosen Einstieg garantieren soll. Die überdurchschnittliche Raumhöhe von bis zu 2,70 m bietet auch stehenden Fahrgästen einen guten Ausblick währen der Fahrt. Weitere Extras wie eine Klimaanlage und der Einbau einer ersten Klasse sind vom Hersteller angeboten worden, wurden jedoch nie in Anspruch genommen. Als Nachfolger gilt der Siemens „Desiro“, welcher zunächst auch als „RegioSprinter 2“ vermarktet worden ist.
Ursprünglich wurde die Bezeichnung „RVT“ (Regional-Verbrennungstriebwagen) eingeführt, später entschied man sich für den Namen „RegioSprinter“, welcher auch auf allen Fahrzeugen zu finden ist. Aufgrund seines Aussehens und der fehlenden Klimaanlage wird der RVT gerne als Aquarium oder Gewächshaus bezeichnet. Da die verwendeten Bauteile größtenteils aus dem Omnibusbau stammen, ist auch der einfache Name Bus im Gebrauch.